fbpx

Autor: Leon Victor

Sixpacks & Schönheitsideale

Wie schön findest du dich?

Lass die Frage einfach mal wirken. Antworte nicht darauf.

Sondern spüre was bei der Frage passiert…

Zählst du im Kopf Pro und Contras deines Körpers auf?

Denkst du vielleicht an Situationen in denen anderen Menschen dir das Gefühl gegeben haben nicht schön / nicht gut genug zu sein?

Kommen Bilder hoch, die du auf Social Media siehst und auf Basis des Vergleichs mit diesem „Ideal“ bewertest du dein Selbstbild?

Schämst du dich?

Zusammengefasst: Wie fühlst du dich bei der Frage?

Schönheitsideale

Schönheitsideale sind immer abhängig von der Kultur in der wir leben. Von körperlicher Beschaffenheit bis hin zur Betonung von bestimmten Körperarealen, Schmuck, Mode und Sitten haben viele Dinge Einfluss auf das Schönheitsideal einer Kultur.

Es gab Zeiten in denen Fettleibigkeit das angestrebte Ideal war, so wie heute der Kardashian-Sanduhr-Körper und früher der Slim-Fit-Body. Mittlerweile leben wir in einer Zeit in der Diversität über allem hochgehalten wird. Dennoch gibt es Glaubenssätze und Vorstellungen, die in unseren Köpfen eingebrannt sind, die zu einem negativen Umgang mit dem eigenen Körper führen.

Ein Sixpack ist nicht gleichzusetzen mit Gesundheit

Social Media ist sicherlich ein Einflussfaktor, der nicht wegzudenken ist und der das Bild eines „schönen“ Körpers prägt. Man gebe nur einmal den Hashtag #Fitness in die Suchzeile bei Instagram ein und man findet Millionen von Beiträge mit „Workout-Tipps“ in figurbetonter Kleidung. Sixpack und Muskeln allem voran.

Daran ist zunächst nichts negatives. Dennoch setzen wir Fitness oft mit Gesundheit gleich und vergessen, dass Gesundheit ein komplexer Zusammenhang aus mehreren Faktor neben dem Körperlichen ist. Gesundheit hat emotionale, seelische, soziale und manch einer wird sagen spirituelle Aspekte.

Gesundheit ist nicht die Abwesenheit von Krankheit, sondern das Wohlbefinden all diesen Bereich. Dennoch verlieren wir den Blick für das Große Ganze schnell aus dem Auge. Wenn wir kein Sixpack haben oder nicht einem bestimmten Ideal entsprechen, fühlen die meisten von uns einen Mangel, der den Umgang mit Sport, Bewegung und dem eigenen Körper beeinflusst.

Definition von Ästhetik

Was hat das alles mit dem Thema Ästhetik zu tun?

Ästhetik ist zunächst ein Zweig der Philosophie (def.: Liebe zur Weisheit). Ästhetik wird definiert als die Lehre der Wahrnehmung. Wenn uns eine Sache sinnlich berührt, finden wir sie ästhetisch. Dies kann ein Feldweg sein, an dessen Wegesrand die Sonnenblumen in der Abenddämmerung rot leuchten. Es kann das leichte rosa der Wangen sein, nachdem sich die Blicke trafen. Es kann die Tiefe der Berge sein, die das Foto „Le glacier du Jomolhari“ von Mathieu Ricard hinterlässt.

Wenn wir uns mit unserem Körper beschäftigen und vielleicht eine gewisse körperliches Ästhetik anstreben, wollen wir dies meist aus dem Wunsch heraus gesünder zu sein (hier zu verstehen als: „ich will mich besser fühlen“). Demnach ist zu erkennen, dass ein anderes Aussehen am ehesten mit dem emotionalen Wohlbefinden / emotionaler Gesundheit verbunden ist.

Wir mögen nicht wer wir sind und wollen uns besser fühlen.

Meine Bewegungsreise

Meine Reise mit dem Thema Bewegung hat genau da gestartet. Ich wollte ein Sixpack, wollte Muskeln und habe dies als Bild des gesunden Mannes gesehen. Mit 12 Jahren habe ich Zuhause angefangen stundenlang Core-Workouts und Liegestütze zu trainieren.

Mit 16 Jahren war ich dann endlich alt genug um ins Fitnessstudio zu gehen und habe mich nach der Einweisung an Geräten und im Freihantel Bereich ausgetobt. Ich habe alle Workouts und Trainingsprogramme ausprobiert, die ich in die Finger bekommen habe. Von Men’s Health über 10×10 German Volumen Training zu Powerbuilding Plänen und CrossFit Workouts. Ich hab sie alle gemacht!

Doch irgendwie hat mich das gepumpe nie wirklich nachhaltig genug motiviert. In dem Versuch stärker zu werden und mehr Muskeln aufzubauen, mein äußeres zu verändern, erlebte ich immer wieder herbe Rückschläge. Phasen in denen ich zwar zum Training gegangen bin, aber eigentlich nur stumpf ein paar Übungen gemacht habe und wieder gegangen bin. Phasen in denen ich in einer Woche 3 verschiedene Pläne angefangen und wieder aufgehört habe, weil ich dachte, dass es da etwas geben muss, was mich noch schneller zum Ziel bringt.

Natürlich wusste ich damals schon, dass es nicht von heute auf morgen passiert und das meine Ernährung ein ebenso wichtiger Teil ist, den es zu beachten gilt. Das Grundproblem der fehlenden Motivation hatte aber einen anderen Ursprung!

Inneres Wachstum & Äußere Veränderung

Elon Musk hat mal gesagt:

If you need motivation to do it, don’t do it!

Ich habe mich einfach nicht an der Einseitigkeit des klassischen „Fitnesstrainings“ begeistern können. Mir war das ganze zu langweilig und vor allem hatte ich nur das Ziel der körperlichen Veränderung vor Augen. Ein leeres Ziel. Ich dachte mir: „Was ist wenn ich ein Sixpack habe?! Was dann…?“

Ich bin schon immer jemand gewesen, der nie still sitzen konnte. Ich habe mich immer bewegt, egal ob Fußball, Laufen oder anderen Sportarten. Immer auf Trab, weil ohne Bewegung ich mich elend fühle.

Demnach brauchte ich etwas, was mich packt, was mich innerlich so inspiriert, dass ich nicht mehr darüber nachdenke OB ich zum Sport gehe, sondern nur WANN.

In meiner Arbeit mit hunderten Menschen habe ich gesehen, dass für viele die körperliche (äußere) Veränderung eine hohe Priorität hat, sie aber nicht weiterkommen, weil sie wie ich damals, mit einem falschen Ansatz an dieses Thema herangehen. Sie streben die Veränderung im Außen zwar an, aber ohne sich zu fragen, was im Innern dafür passieren muss. Was hinter diesem Ziel steht? Welche Glaubenssätze und Emotionen sie mit ihrer aktuellen Situation verbinden.

Denn erst wenn wir uns bewusst werden, warum wir eine Sache erreichen wollen, finden wir die richtigen Wege sie zu erreichen.

Oder wie Nietzsche sagte:

Jeder der ein ‚Warum‘ in seinem Leben hat, kann jedes ‚Wie‘ ertragen.

Damals habe ich eine Lektion gelernt, die ich dieses Jahr ein weiteres Mal vor Augen geführt bekommen habe:

Wir können uns im Außen erst ändern, wenn wir bereit sind uns im Innern zu ändern.

Bewegung ist heilsam

Viele Trainierende werden dir berichten und vielleicht hast du diese Erfahrung ebenfalls bereits gemacht, dass Sport ihr Balsam für die Seele ist. Vielleicht sagen sie auch etwas wie „da bekomme ich den Kopf frei“ oder „ohne Sport werde ich unaushaltbar“.

Jeder Mensch hat einen angeborenen Bewegungsdrang. Doch viele Menschen haben sich dem entwöhnt und ihr Körper ist einfach nicht in der Lage dazu sich zu bewegen. Verspannungen und Schmerzen hindern viele daran sich „einfach zu bewegen“ und der natürliche Bewegungsdrang wird überlagert von negativen Assoziationen wie „Sport ist anstrengend“, „ich bin kein Sportler“, „ich bin von Natur aus faul“ etc.

Movement is not a punishment for what you ate but a celebration for what your body is capable of.

Ich habe es immer wieder gesehen, dass Menschen, die jahrelang in Schmerzen gelebt haben irgendwann zu diesem Körperbewusstsein zurückgefunden haben. Und das nicht, weil sie ein paar geheime Übungen gemacht haben, um die Schmerzen zu bewältigen, oder einen tollen „10 Weeks to Movement Positivity-Trainingsplan“ verfolgt haben.

Diese Menschen haben zunächst ihre Einstellung und damit ihr Verhalten gegenüber Bewegung und ihrem Körper verändert. Das ist das erste worauf ich im Coaching eingehe (und wie ich diesen Blogartikel begonnen habe).

  • Wie stehst du zu deinem Körper?
  • Wenn du in den Spiegel schaust, was verbindest du mit dir?
  • Wie fühlst du dich in deinem Körper / in Bewegung?

Wenn du es schaffst auf diese Fragen mit einem guten Gefühl zu reagieren, dann bist du einen großen Schritt näher auch deine körperlichen Ziele im Außen zu erreichen! Als ich angefangen den Sport zu machen, auf den ich richtig Bock habe, kamen die Dinge wie von selbst. Ich habe von klassischen Krafttraining zu Mobility, Gymnastics Strength Training und Calisthenics geswitcht und später Weightlifting hinzugefügt. Ich habe Handstand, Ring Muscle-ups gelernt und Spagat gelernt, meine Kraftwerte stiegen stetig und mein Körperbau hat sich extrem verändert. Und das alles obwohl ich keine Zahlen getrackt habe, keinen geradlinigen Trainingsplan verfolgt habe und mich nicht verrückt gemacht habe, wie die „perfekte“ Trainingsprogression aussieht.

Ist dies der einzig wahre Weg sportliche Leistungen zu erreichen? Auf gar keinen Fall! Alles ist zielabhängig und individuell. Und jedes Ziel braucht ein starkes ‚Warum‘. Ich möchte dich mit diesem Beitrag einfach dazu inspirieren ein wenig Selbstreflexion zu betreiben, bevor du versucht die Lösungen im Außen zu suchen.

Change happens from within.

Nur weil du auf Social Media oder sonst wo im Internet vor allem „Get shredded fast“ und „Fatburner Workout at Home“ findest und das ästhetische Schönheitsideal ein Körper mit Sixpack und dickem Booty ist, heißt das nicht das dies der einzige Weg ist. Gehe deinen Weg und du wirst nicht mehr so oft nach der Richtung fragen müssen!

Teile den Beitrag mit einem Freund, der ihn lesen sollte. Und hinterlasse mir gerne deine Meinung zum Thema auf Instagram!

Keep moving, stay sexy

Dein Leon 🐒

Moving Monkey® Akademie

Die größte deutsche Online-Akademie für Bewegung

Ich war magersüchtig

Ich war mal magersüchtig.

Nicht im Sinne des „süchtig danach mager zu sein“.
Mehr in Sinne “ich kontrolliere mein Essen radikal mit zu wenig Hintergrundwissen, in einer Zeit von viel psychischem Stress und mit immensem sportlichen Output durch Leistungsfussball”.
Also summa summarum: zu wenig Input, zu viel Output.

Dogmatische Essgewohnheiten

Durch das Bestreben, meine beste sportliche Leistung herauszuholen und einem großem privaten Umbruch, fokussierte ich mich immer stärker auf das engstirnige Festhalten meiner Essgewohnheiten.

Das Problem dabei war, obgleich ich merkte das meine sportliche Leistung immer mehr abnahm (früher immer unter den zweikampfsstärksten Spielern im Team, nun nach 50 Meter Sprint das Versagen meiner Beine), stellte sich mein Kopf gegen mich. Ich dachte immer noch, dass das was ich mir angelesen habe richtig sei. Das ich wusste wie “gesunde Ernährung” auszusehen hat. Retrospektiv betrachtet vollkommener Schwachsinn.

Wann hat “gesunde Ernährung” etwas mit Restriktion, Verboten, Einschränkungen und Selbstkasteiung zu tun?!

Lange Rede, kurzer Sinn: aus einem zweikampfstarken Spieler mit gesunden 75kg, wurde ein ausdauertechnisch starker aber sonst absolut schwacher 65kg-Leon. Social Media war damals erst im Kommen, aber das verschobene Körperbild und die oberflächlichen Ernährungstipps von “Experten” (Menschen die ein Sixpack hatten) haben mich zu einer dogmatische Lebenweise geführt.

Jeder hat heutzutage eine Stimme im Internet. Neben den positiven Seiten, dass mehr Zugang zu Informationen und einem breiteren Spektrum von Künstlern gegeben wird, sind die Gefahren insbesondere für Heranwachsende groß! Jugendliche setzen eine hohe Anzahl an Followern mit Expertenstatus gleich. Doch leider haben viele Beispiele gezeigt, dass mediale Reichweite nicht mit dem Wahrheitsgehalt der Aussagen gleichzusetzen ist.

Das hier soll nicht in eine sozialkritische Richtung ausarten, sondern meine Erlebnisse mit besagtem Phänomen schildern. Ich selbst bin als 15-jähriger diesem Scheinbild verfallen. Ich sah YouTuber mit Sixpack und wollte natürlich auch so werden. Ich hing an ihren Lippen. Jede Workout-Empfehlung und jeder Ernährungstipp wurde ausprobiert.

Ich habe meine Mum beim Einkaufen begleitet, weil sie ja nicht „fitnessgerecht“ genug eingekauft hat. Habe mir palettenweise Magerquark in den Einkaufswagen geladen und jede Kalorien getrackt.

Ich war versessen und in Kontrollzwang.

Und gerade deshalb habe ich mir auch nichts sagen lassen. Je fanatischer dieser Zwang der Kontrolle des Essens wurde, desto weniger habe ich auf meine Eltern oder Freunde gehört. „Schließlich wissen die nichts von alle dem, ernähren sich schlecht und haben einfach keine Ahnung, was ich erreichen will. Wieso soll ich auf Menschen hören, die nicht den Körper haben, den ich haben will?“… dachte ich mir.

Die Zeit, die ich dann durchgemacht habe, war die sportlich unerfolgreichste und frustrierendste Zeit meines Lebens!

Ernährung als Statussymbol

Sicherlich alles unter dem Schatten der privaten Schwierigkeiten mit Umzug, rausgerissen aus meinem Freundeskreis und neuer Fußballmannschaft (mein damals ein und alles im Leben). Dennoch können wenige Außenstehende nachvollziehen was es heißt in einen Kontrollzwang mit seinem Essen zu geraten.

Essen ist etwas sehr persönliches und hat einen wichtigen Stellenwert in unserer Kultur. Neben den Ritualen, die rund ums Essen entstanden sind (zu Festivitäten, einem wichtigen Meeting oder ein Candlelight-Dinner) dient unsere Ernährungsform als gesellschaftliches Aushängeschild.

Essen wir ayurvedisch, vegan, vegetarisch, paleo, ketogen, flexitarisch oder stopfen wir einfach unbewusst irgendetwas in uns hinein, um unseren Hunger zu stillen? Alle diese Ernährungsformen haben ihre eigenen Subkulturen und Wertesysteme errichtet. Von Facebook-Gruppen über Meet-ups bis hinzu sozioökonomischen Auswirkungen, wie eigenen Sortimentregalen in Supermärkten und Politkdiskussionsrunden im Fernsehen.

Essen ist ein Status-Signal. Und deshalb fühlen sich viele Menschen mit Zwängen rund ums Essen auch direkt persönlich angegriffen. Mir ging es genauso. Warum soll ich mir da reinreden lassen? Ich weiß doch was für mich gut ist! Ich bin überzeugt davon. Doch wie mit jeder Überzeugung kann diese schnell in eine Ideologie abrutschen. Wenn Meinungen und Glaubenssätze mit Fakten verwechselt werden.

Die Waage sagte damals klar und deutlich, dass ich immer mehr abnehme, obgleich dies nie mein Ziel war und meine sportliche Performance nahm immer mehr ab. Dennoch habe ich an meiner Art mich zu ernähren festgehalten.

Jordan Peterson hat dies einmal sehr gut zusammengefasst:

Idealogues are people who pretend they know how to ‚make the world a better place‘ before they’ve taken care of their own chaos within.

Ich weiß, dass es viele Menschen gibt, bei denen das Thema Magersucht andere Beweghintergründe hat und zum Teil dazu führt, dass Menschen sich zu Tode hungern. Mit diesem Beitrag möchte ich dem Thema mehr Aufmerksamkeit geben. Dabei möchte ich betonen, dass der Druck im innern – nicht gut genug zu sein, einem bestimmten körperlichen Ideal zu entsprechen oder sich selbst zu schaden – so immens groß ist, dass jeglicher Druck von außen meist nur zu mehr Isolation führt.

Mager-Sucht

Letztlich ist dieses Thema häufig ein Ausläufer eines geringen Selbstwertgefühls oder eine Bewältigungsstrategie für Traumata aus der Vergangenheit. In dem Wort Magersucht steckt das Wort Sucht. Dr. Gabor Mate, ungarisch-kanadischer Arzt und Spezialist zum Thema Sucht, definiert Suchtverhalten wie folgt:

A behavior that gives relief in the shortterm but has negative consequences in the longterm combined with an inability to give it up

Er beschreibt ebenso, dass der erste Schritt, um mit Sucht umgehen zu lernen Mitgefühl ist. Der Süchtige weiß um seine Sucht und die Scham, die er damit verbunden fühlt spornt das Suchverhalten nur an. Deshalb ist Mitgefühl die wichtigste Zutat, um langfristig Sucht in den Griff zu bekommen.

Bei mir war es der Arztbesuch, zu dem mich meine Mutter irgendwann überredet hat. Da sich meine Haut leicht gelblich färbte und sie wollte dies überprüfen lassen. Als mir der Arzt dann sagte, dass ich eine leichte Form der Anorexie habe, wurde mir erstmal nicht klar was dies zu bedeuten hat. Doch eines war mir bewusst: Ich hatte einen riesigen Fehler gemacht!

Dieser Fehler war nicht in der Ernährungsform zu suchen. Für manche Menschen funktioniert Low-Carb, für manche Menschen funktionier Hochleistungssport. Für mich hat einfach die Kombination nicht funktioniert. Doch der Fehler war, dass ich nicht auf meinen Körper gehört hatte. Und dies wurde mir in dem Moment schlagartig bewusst.

Natürlich hatte ich ständig Hunger und kalte Füße, doch ich habs ignoriert, weil es noch nicht Zeit war zu essen (ich musste immer mindestens 3-4 Stunden Abstand lassen zwischen den Mahlzeiten). Mir wurde bewusst wie sehr ich mein Körpergefühl in die Ecke gestellt hatte und meinen Kopf über meinen Körper hatte entscheiden lassen. Kopf und Körper sind einen untrennbare Einheit. Doch ein Ungleichgewicht zwischen den beiden kann fatale Folgen haben.

Die Kopf-Körper-Krankheit

In unseren westlichen Gesellschaftlich sitzen wir zumeist (Körper ruht) und der Kopf macht all die Arbeit. Da dies mehrere Stunden am Tag so abläuft und von der Grundschule an so beigebracht wird, dass nur intellektuelle Fähigkeiten benotet, bewertet und damit belohnt werden, haben wir ein massives Ungleichgewicht zwischen Kopf und Körper.

Mittlerweile wiege ich 90kg und mein Gewicht spielt für mich absolut keine Rolle mehr. Der entscheidenen Punkt ist, dass ich gelernt habe auf meinen Körper zu hören. Ich will mich gut fühlen in meiner Haut und alles mit meinem Körper anstellen können, was ich mir nur vorstellen kann.

Das Bild im Spiegel ist zwar schön und auch ein Zeichen meiner Arbeit, die ich in meinen Körper investiere, aber was bedeutsamer ist ist, wie sich der Mensch vor dem Spiegel innerlich fühlt!

Und in dieser Zeit meines Lebens habe ich mich absolut leer und unglücklich gefühlt. Natürlich bin ich meinen Hobbies nachgegangen und habe auch mal Lachen können. Doch es war keine wirkliche tief empfundene Lebensfreude. Und das wird jedem so gehen, der in einer Sucht hängt. Das Leben zieht an einem vorbei, weil man nicht mit vollem Herzen daran teilnimmt. Man ist in seinem Kopf gefangen und denkt es wäre alles gut und richtig so. Doch das ist der Punkt:

Zu denken es ist alles gut, statt sich gut zu fühlen!

Wie mit jeder Sucht ist auch Magersucht kein einfaches Thema und ich möchte mit diesem Beitrag ein paar Anstöße geben, die vielleicht dazu führen, dass du deine Situation durch eine andere Perspektive betrachtest. Letztlich ist alles eine Frage der Perspektive.

An dieser Stelle nochmal DANKE! an alle Monkey, die unter dem originalen Instagram-Beitrag fleißig mit 🍌 kommentiert haben, sodass ich in diesem Beitrag meine Geschichte ein wenig ausführen konnte. Und vor allem danke, wenn du bis hierhin gelesen hast. Lass mich gerne deine Meinung zu dem Thema per Instagram Nachricht wissen.

Wie immer, von Herzen:
Keep moving, stay sexy
Dein Leon 🐒

Lifes Misery

Ich bin dumm.
Ich bin hässlich.
Ich bin schlecht.
Ich bin schwach.
Ich bin…

Un-sicher
Un-zufrieden
Un-gerecht
Un-ruhig
Un-verzeichlich
Un-genügend
Un…

Zweifel über Zweifel.
Zerfressen meine Gedanken.
Zermadern mir mein Glück
lassen mich nicht schlafen
und lassen mich verletzt zurück.

Brummen im Kopf,
will doch nur schwerelos sein,
die schweren Gedanken los sein.
Einfach frei und ungebunden.
Stattdessen dreh ich meine Runden,
um die immer gleichen Themen,
der ewige Kreis Lauf
des Lebens, des Strebens.

Streben bringt Chaos,
da gerichtet auf die Zukunft,
den gegenwärtigen Moment umnachtend und sich verlieren in
Gedankenspielen.

lifes opportunity

Ich sag mir: hör nicht hin.
Lass ihn quatschen, lass ihn sein.
Aber hör nicht hin.
Der Sinn deines Geistes ist, beschäftigt zu sein.
Deshalb lass ihn sich beschäftigen,
doch lass ihn allein.
Du bist nicht deine Gedanken
du bist nicht das Sein
von dem du denkst zu sein.

Das Leid und Unglück des Lebens liegt im Nominalpräfix und der Attribution.
Die Attribution des beschreibenden Satzglieds ist das Gebilde des denkenden Geistes.
Wohingegen der seiende Geist genügsam mit “Ich bin” als vollständiges Satzkonstrukt ist.

Denke nach, wenn Nachdenken
nicht nachteilig ist,
ansonsten sei einfach
du selbst.
How simple, not easy, but very difficult.

lifes challenge

Keep moving, stay sexy
Dein Leon 🐒

Jeder kann schmerzfreier werden!

Niemand, wirklich niemand, muss in Schmerzen leben. Ein Leben lang. Ich habe so viele Menschen behandeln dürfen und jeder, der sich mit Schmerzen auseinandersetzt, wird zwei Dinge verstehen:

1. dass es Zeit braucht &

2. dass es immer einen Weg daraus gibt. So abgedroschen dieses Sprichwort auch klingt: „eine lange Reise beginnt mit dem ersten Schritt…“ ist es doch sehr, sehr, sehr wahr.

Denn, wenn wir nicht anfangen zu handeln, wenn wir nicht anfangen, uns auf die Reise zu begeben, schmerzfrei werden zu wollen, dann werden wir immer dort bleiben, wo wir jetzt sind.

Und es ist, was den Schmerz angeht, rein auf physiologischer Ebene auch extrem wichtig, dass du dich damit auseinandersetzt: Was ist schmerzfrei? Was geht schmerzfrei? Nur durch diese Fragen wirst du deinen Fokus verschieben.

Where focus goes energy flows

Einer meiner Lieblingszitate. Das soll auch gar nicht nach Persönlichkeitsentwicklung klingen nach dem Credo: „Du musst einfach Gas geben und du musst dich auf die Reise begeben und Blabla…“ Wichtiger ist zu verstehen, wie Schmerzen im Alltag auftreten und warum.

Identifikation mit Schmerz

Bei all den Menschen, die Schmerzen haben, passiert eine Identifikation mit dem Schmerz. Das ist „mein Schmerz“, beschreiben diejenigen, die in Schmerzen sind. Und diese Identifikation führt dazu, dass wir es häufig schwer finden, einen Weg herauszufinden, loszulassen und andere Wege zu beschreiten. Je länger du in Schmerzen bist, desto eher hast du eine persönliche Verbindung mit dem Schmerz.

Das soll jetzt auch nicht esoterisch klingen. Von wegen das ist alles psychosomatisch und so weiter. Jeder kennt diese Situation, dass du dir irgendwie einen blauen Fleck zugezogen hast, du weißt aber nicht mehr wie. Oder diese Situation: „Warum fange ich denn hier am Finger jetzt gerade an zu bluten? Wo hab ich mich irgendwo geschnitten? Ich habe das gar nicht bemerkt…“

Wenn du nicht die ganze Zeit präsent und fokussiert bist auf die Sachen, die du gerade machst, kannst du manchmal so weit weg sein mit den Gedanken, dass du gar nicht merkst dich gestoßen oder geschnitten zu haben. Dann wird der Schmerz auch erst später kommen. „Oh, ich hab mich geschnitten… Oh. Oh, das brennt aber. Hm. Mist. Okay. Pflaster drauf!“

Bewegungsverbote

Wenn wir Schmerzen haben, sollten wir schauen wie wir uns auf schmerzfreie Bewegung und vor allem auf Bewegung, die dir gut tut, fokussieren können. Denn wenn wir sagen, es tut alles weh, dann wird auch tendenziell alles weh tun. Dabei gibt es wahrscheinlich so viele Bewegungen, die du machen kannst, die dir guttun und die schmerzfrei sind.

Jedoch werden wir häufig in Verbote gewickelt.

Wir werden von Informationen befüllt, die sagen „DAS darfst du nicht machen und DAS darfst du nicht machen und DAS ist böse und DAS geht nicht und achte DARAUF.“ Und so weiter und so fort. All das führt zu einer gewissen Angst. Angst, etwas falsch zu machen. Angst, etwas kaputt zu machen. Doch dabei machen wir mehr falsch, wenn wir nichts tun. Statt uns auf den Weg zu begeben und weiterzubewegen. Mit Bewegungen, die nicht wehtun.

Übrigens ist das kein ärztlicher Rat hier an dieser Stelle. Ich bin kein Arzt, aber ich habe mit ganz, ganz vielen Menschen gearbeitet, die Schmerzen haben und hab ihnen helfen dürfen, aus diesem Schmerz wieder rauszukommen, einen Weg aus diesem Schmerz zu finden oder zumindest sie in eine Richtung zu unterstützen oder in eine Richtung zu führen, in die sie selber selbstständig weitergehen können. Mit der Zuversicht, dass Sie die richtigen Entscheidungen treffen werden in Zukunft mit Ihrem Körper. Sodass Sie nicht mehr die Angst haben, in Bewegung etwas kaputt zu machen, sondern dass Sie ganz genau wissen: Was kann ich. Was kann ich nicht.

Wenn es wirklich eine Sache gibt, die uns glücklich macht, dann, dass wir uns gut in unserem Körper fühlen.

Zufriedenheit mit deinem Körper

Denn egal welche spirituellen Bücher, egal welche physiologischen Bücher, egal welche…. Können Bücher physiologisch sein? Nee, aber Bücher über Physiologie. So ist es richtig ? …du liest ist die Sentenz häufig, dass Zufriedenheit mit Präsenz zu tun hat, mit Sein im Moment. Wenn ich aber nur an Schmerz denke und immer nur Schmerz wahrnehme, dann bin ich gedanklich immer woanders, weil ich möchte den Schmerz möglichst wenig wahrnehmen. Außerdem führt das dazu, dass wir immer nur in der Zukunft hängen, weil wir uns einen Zustand wünschen, in dem wir uns besser fühlen. Genau deswegen ist es so wichtig, dass wir im Hier und Jetzt ankommen und schauen können, was wir jetzt tun können, was wir jetzt am Schmerz verändern können.

Sei es durch eine Übung, sei es dadurch, dass wir wieder in Bewegung kommen und nicht mehr so die Angst davor haben. Oder sei es durch eine einfache Maßnahme, wie tief durchzuatmen und zu entspannen und mal ein bisschen loszulassen und locker zu lassen. Und nochmal möchte ich da nicht zu sehr in irgendeine ESO Richtung abdriften oder möchte auch nicht, dass du das als „Gedankenkram“ verstehst. Von wegen: „Leon sagt jetzt, man muss sich das nur so und so denken….“

Nee, das sag ich nicht. Es gibt ganz ganz klare Prozesse im Körper, warum Schmerz entsteht und warum er präsent ist. Diese sind natürlich nicht zu negieren!

Trotzdessen:

Fokus auf das, was geht und weniger Fokus auf das, was nicht geht. Dann wirst du wieder mehr von dem können, was du können möchtest.

Ich hoffe, dass dir das hilft auf dem Weg deiner Reise in die Schmerzfreiheit. Teile gerne diesen Blogbeitrag mit jemanden, der gerade Schmerzen hat und der diese Message braucht. Den es vielleicht aus einem Loch holen könnte. Hilf ihm einfach damit. Von daher würde ich sagen wie immer:

Keep moving, stay sexy

Dein Leon ?